Vom Apennin bis zu den Alpen – das Panorama auf dem Monte Generoso gehört zu den eindrücklichsten der Schweiz. Eindruck macht auch die «Fiore di pietra» des Architekten Mario Botta. Eine weitere Besonderheit der Gegend: die Nevère, zylindrische Steinbauten, die früher der Kühlung von Milch dienten.
Von Capolago am Luganersee fährt seit 1890 eine Zahnradbahn auf den 1704 Meter hohen Gipfel des Monte Generoso. Auf den neun Kilometern durchquert sie die zauberhafte Berglandschaft des Naturschutzgebietes. Die beschriebene Rundtour beginnt bei der Zwischenstation Bellavista. Unterhalb der Bahnlinie steigt sie auf einem schmalen Weg bis zur Abzweigung Richtung Alp Nadigh. Auf einem schönen Weg über die Wiesen entlang des Hanges wird zuerst leicht bergab die Alpe Gènor erreicht.
Eine Besonderheit in dieser Gegend: die sogenannten Nevère, eine Art steinerne Kühlschränke in freier Natur. In diesen bewahrten die Bauern früher ihre Milch auf, um später Butter und Käse herzustellen. Der Begriff leitet sich vom Wort Schnee ab, denn dieser wurde als Kühlmittel eingesetzt. Die Nevère in ihrer charakteristischen Zylinderform bestehen aus Naturstein und sind etwa zu zwei Dritteln in die Erde eingelassen. Der unterirdische Teil wurde im Frühjahr mit gepresstem Schnee und Eis gefüllt. Darauf lagerten im Sommer die Milchkessel. Absteigen konnte man über eine Treppe. Dieses originelle Kühlsystem wird erst seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr genutzt. Etliche Nevère können rund um die Alpe Gènor aber noch entdeckt werden. Genauso auf der Alpe Nadigh, die danach entlang einer historischen Steinplattenmauer erreicht wird.
Nach den Alpen beginnt der Aufstieg: Via Piana geht es Richtung Gipfel des Monte Generoso, immer in Grenznähe zu Italien. Oben geniesst man ein Panorama, das zu den eindrucksvollsten im ganzen Land gehört: Der Blick schweift vom Seengebiet bis zu den Alpen, vom Gran Paradiso zum Monte Rosa, vom Matterhorn zur Jungfrau, vom Gotthardmassiv zum Bernina und über die Po-Ebene in Norditalien. Ebenfalls imposant etwas weiter unten: das Bauwerk Fiore di pietra (Deutsch: Steinblume), das mit seiner achteckigen Form an eine Blüte erinnert. Erbaut wurde es vom berühmten Tessiner Architekten Mario Botta, nur knapp an der gut vierhundert Meter tief abfallenden Wand des Monte Generoso. Im Innern gibt es ein Restaurant und einen Ausstellungsraum, wo auf die Geschichte der Bahn eingegangen wird. Ein paar Schritte weiter befindet sich die Alp Clericetti mit Blick ins Muggiotal. Auf der Terrasse können regionale Produkte gekostet werden oder Käse, der vor Ort auf der Alp hergestellt wird. Von der Station geht es entweder per Zahnradbahn zurück nach Bellavista oder etwas unterhalb zu Fuss auf einem breiten Weg.
Tipps
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Varianten
Tipp A
Auch hier beginnt die Auffahrt mit der Zahnradbahn von Capolago, jedoch steigt man nach 25 Minuten Fahrzeit auf der Mittelstation von Bellavista auf 1224 m aus. Von dort aus erreicht man zu Fuß in einer Stunde auf einer Wanderung in unberührter Natur den Gipfel des Monte Generoso.
Tipp B
Kurz vor dem Ende des Wegs, nach der Alpe di Génor, trifft man auf eine Abzweigung: Von dort kann auf den Gipfel und zur Bahnstation steigen, oder bis zur Mittelstation von Bellavista hinuntergehen und von dort aus die Lokalbahn nach Capolago nehmen.